Jeffrey Kessler, Anwalt von 23XI Racing und Front Row Motorsports, hat NASCAR-Chef Jim France als «Ziegelmauer» bei Verhandlungen über ein neues Umsatzbeteiligungsmodell bezeichnet. Die Aussage fiel am Donnerstag während der Befragung von NASCAR-Präsident Steve O'Donnell im laufenden Kartellverfahren gegen die Rennserie. Kessler stellte O'Donnell über drei Stunden lang in den Zeugenstand.
Die beiden Teams klagen gegen NASCAR wegen angeblicher wettbewerbswidriger Praktiken. Sie weigerten sich im September 2024 als einzige von 15 Organisationen, die neuen Charter-Verträge zu unterzeichnen. Michael Jordan, NBA-Legende und Mitbesitzer von 23XI Racing, und Bob Jenkins, Besitzer von Front Row Motorsports, werfen NASCAR vor, unfaire Vertragsbedingungen zu diktieren.
France-Familie als Hindernis
Kessler nutzte interne Kommunikation, um seine Darstellung zu untermauern. Er präsentierte eine Textnachricht von O'Donnell an Ben Kennedy, Neffe von Jim France, in der stand: «Jim liest jetzt Heathers Brief laut vor und flucht jeden zweiten Satz.» Der Brief stammte von Heather Gibbs, Schwiegertochter von Team-Besitzer Joe Gibbs, die sich für permanente Charters einsetzte.
O'Donnell widersprach während seiner Aussage der wörtlichen Bedeutung. «Das habe ich geschrieben, aber er hat das nicht getan», sagte er und erklärte: «Wir waren alle vom Brief überrascht. Ich denke, Jim war frustriert, wie wir alle.» Als Kessler France als «Ziegelmauer in den Verhandlungen» bezeichnete, erwiderte O'Donnell: «Das sind Ihre Worte, nicht meine.»
Millionenverluste trotz höherer Garantien
Die neuen Charter-Verträge erhöhen die garantierten Jahreseinnahmen pro Auto von neun auf 12,5 Millionen Dollar. Doch die Teams argumentieren, dies sei nicht kostendeckend. Denny Hamlin, dreifacher Daytona-500-Sieger und Co-Besitzer von 23XI Racing, bezifferte die Kosten für ein einzelnes Auto auf 20 Millionen Dollar pro Saison – ohne Overhead, Betriebskosten oder Fahrergehalt.
Bob Jenkins erklärte vor Gericht, er habe seit den frühen 2000ern 100 Millionen Dollar verloren. Den 2024er-Vertrag beschrieb er als «praktisch in so vieler Hinsicht rückwärtsgewandt».
Seine Entscheidung, nicht zu unterschreiben, begründete er: «Ich hatte meinen Kipppunkt erreicht.» Die Teams fühlten sich nicht gehört: «Unsere Stimme wurde nicht gehört», sagte Jenkins.
NASCAR habe Druck ausgeübt: «Sie haben uns eine Pistole an den Kopf gesetzt und einen Dominoeffekt ausgelöst — Teams, die sagten, sie würden nie unterschreiben, sahen ihre Nachbarn unterschreiben.»
Next Gen Car als Kostenfalle
Ein zentraler Streitpunkt ist der 2022 eingeführte Next Gen Car. Er sollte als Sparmaßnahme 205.000 Dollar kosten, liegt aber fast beim Doppelten. «150.000 bis 200.000 Dollar zu den Kosten des Autos hinzuzufügen — ich glaube nicht, dass eines der Teams das erwartet hat», sagte Jenkins. Verschärfend komme hinzu: «Was wettbewerbswidrig ist: Ich besitze dieses Auto nicht. Ich kann dieses Auto nirgendwo anders einsetzen.»
Die Teams hatten NASCAR bereits Anfang 2022 um ein verbessertes Umsatzmodell gebeten. Damals fragte Jeff Gordon, viermaliger Champion und Vice Chair von Hendrick Motorsports, NASCAR-Vertreter, ob die France-Familie «offen für ein neues Modell» sei. Das Verhandlungsfenster sollte erst im Juli 2023 öffnen.
Die Verhandlungen zogen sich über zwei Jahre hin. NASCAR präsentierte den 112-seitigen Vertrag am Vorabend der Playoff-Saison 2024 mit sechsstündiger Unterschriftsfrist – ein «Friss oder stirb»-Ultimatum.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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