Spezialkräfte der Polizei haben am frühen Morgen drei mutmaßliche «Reichsbürger» verhaftet, die zur Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß gehören sollen. Den Männern wird vorgeworfen, Mitglieder einer terroristischen Vereinigung zu sein und die staatliche Ordnung gewaltsam beseitigen zu wollen.
Die Durchsuchungen fanden in Bayern in den Landkreisen Forchheim und Nürnberger Land, in Sachsen im Erzgebirgskreis und Chemnitz sowie in Thüringen im Landkreis Eichsfeld statt. Etwa 300 Polizisten waren bei der Aktion im Einsatz, wie das bayerische Landeskriminalamt (LKA) mitteilte.
Schießtraining zur Angriffsvorbereitung
Die drei festgenommenen Männer sollen im April 2022 auf einer ehemaligen Schießanlage der Bundeswehr nahe Bayreuth an einem Schießtraining mit Kurz- und Langwaffen teilgenommen haben. Auch andere mutmaßliche Unterstützer der Gruppe waren bei den Übungen dabei.
Nach derzeitigen Erkenntnissen sollten die Übungen zur Vorbereitung eines möglichen Angriffes auf den Deutschen Bundestag dienen. Gegen die drei festgenommenen Männer waren bereits vor der Durchsuchungsaktion Haftbefehle erlassen worden.
Ermittlungen gegen sechs Verdächtige
Insgesamt ermittelt die Polizei gegen fünf Männer und eine Frau im Alter von 40 bis 61 Jahren. Bei den Durchsuchungen stellten die Beamten Gegenstände sicher, die dem Waffengesetz unterliegen, sowie Datenträger, die nun auf Beweismittel ausgewertet werden.
Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt für die Verdächtigen die Unschuldsvermutung, betonte das LKA. Die Ermittlungen dauern an.
Hintergrund zur Gruppe Reuß
Gegen die «Reichsbürger»-Gruppe Reuß laufen derzeit bundesweit drei große Terrorprozesse. Die Gruppe war nach einer Anti-Terror-Razzia Ende 2022 bekanntgeworden.
Die Beschuldigten sollen einen gewaltsamen Umsturz der Bundesregierung geplant und dabei bewusst Tote in Kauf genommen haben. Als Oberhaupt einer neuen Staatsform hätte Prinz Reuß fungieren sollen.
(dpa/Berlin) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.