Bundeskanzler Friedrich Merz und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (beide CDU) haben den schnellsten Computer Europas in Betrieb genommen. Der Supercomputer «Jupiter» steht im Forschungszentrum Jülich bei Aachen und ist weltweit der viertschnellste Rechner.
Der Computer eröffne «ganz neue Möglichkeiten - für das Training von KI-Modellen oder für wissenschaftliche Simulationen», sagte Merz bei der Einweihungsfeier. Deutschland solle eine führende Rolle bei der technologischen Revolution einnehmen.
Deutschlands Anspruch als KI-Nation
«Wir wollen, dass Deutschland KI-Nation wird», erklärte Merz. Er prognostizierte: «Es ist sehr gut möglich, dass wir im Rückblick eines Tages diese 20er Jahre dieses 21. Jahrhunderts als das KI-Jahrzehnt unserer Zeit gelten lassen werden.»
Im internationalen Wettrennen zwischen den USA und China habe Deutschland noch alle Möglichkeiten aufzuholen. «Wir haben weltweit führende Forschungseinrichtungen», betonte Merz und verwies auf erfolgreiche deutsche KI-Startups wie DeepL, Black Forest Labs und Helsing.
Einzigartiger Ökostrom-Betrieb
«Jupiter» wird vollständig mit Ökostrom betrieben und ist damit der energieeffizienteste Superrechner der Welt. «In einer Zeit, in der Digitalisierung und KI immer mehr Energie erfordern, zeigen wir mit "Jupiter", wie der Weg hin zu Ressourcen-schonendem Rechnen aussehen kann», sagte die Chefin des Forschungszentrums Jülich, Astrid Lambrecht.
Das Rechenzentrum wurde in zwei Jahren aufgebaut und besteht aus rund 50 Container-Modulen auf mehr als 2.300 Quadratmetern Fläche. Auf die Speicherplatten passt der Inhalt von 450 Milliarden Büchern.
Mehr als eine Trillion Rechenoperationen
«Jupiter ist der erste Computer in Europa, der mehr als eine Trillion Rechenoperationen pro Sekunde durchführen wird», erklärte Lambrecht. «Er ist sehr, sehr schnell.» Die Bezeichnung «Jupiter» steht für Joint Undertaking Pioneer for Innovative and Transformative Exascale Research.
Der Supercomputer kostete 500 Millionen Euro. Die Europäische Kommission trägt 250 Millionen Euro, die Wissenschaftsministerien von Bund und Land jeweils 125 Millionen Euro.
Anwendung für Klimaforschung und Medizin
«Jupiter» soll die Klima- und Wettersimulation verbessern und die Vorhersage von Extremereignissen wie Starkregen und heftigen Gewittern präzisieren. Zusätzlich wird er Proteine, Zellen und das menschliche Gehirn erforschen, um neue Therapien schneller zu entwickeln.
Lambrecht sieht trotz der enormen Rechenleistung keine Gefahr durch bewusste KI-Systeme. «Große KI-Modelle versagen bei logischem Denken», sagte sie. «Wenn Sie mich persönlich fragen, dann sehe ich es da erst mal mittelfristig nicht, dass diese Maschinen ein Bewusstsein entwickeln werden.»
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.