Die deutschen Basketballer stehen nur noch zwei Siege vor der EM-Krönung. Nach dem 99:91-Erfolg gegen Slowenien mit Superstar Luka Doncic ist das Team dicht vor dem erfolgreichen Ende seiner Titel-Mission. Zwei Jahre nach dem sensationellen WM-Triumph wartet der nächste Coup.
Doch von Euphorie ist bei Franz Wagner und seinen Teamkollegen noch nichts zu spüren. Stattdessen geben sich die Weltmeister vor dem Halbfinale gegen Außenseiter Finnland am Freitag (16.00 Uhr/RTL und MagentaSport) selbstkritisch. «Wir haben jetzt zweimal nicht unser bestes Spiel gemacht. Ich glaube, es wird mal wieder Zeit», sagte Wagner nach der wilden Aufholjagd im hektischen Viertelfinale.
Schon im Achtelfinale gegen Portugal hatte sich Deutschland schwergetan. «Wir müssen besser sein, wenn wir unsere Ziele erreichen wollen», sagte Maodo Lo. Nach der glamourösen Vorrunde mit fünf klaren Siegen ist das deutsche Spiel in der K.o.-Runde noch nicht wie gewünscht zur Entfaltung gekommen.
Warnung vor Olympia-Wiederholung
Die Entwicklung erinnert frappierend an die enttäuschenden Olympischen Spiele im vergangenen Jahr. Auch in Frankreich war das deutsche Team durch die Vorrunde gerauscht, um in der K.o.-Runde die entscheidenden Spiele zu verlieren. Nach einer Gala gegen Gastgeber Frankreich wurde die Mannschaft gefeiert, um dann im zweiten Aufeinandertreffen zu scheitern.
Dieses Mal wurde EM-Co-Gastgeber Finnland in der Gruppenphase mit 30 Punkten Unterschied deklassiert. Nun wartet das Team um NBA-Profi Lauri Markkanen und den finnischen Jungstar Miikka Muurinen im Kampf um den Finaleinzug ein weiteres Mal. Damit Finnland nicht das zweite Frankreich wird, sind die Sinne im deutschen Lager geschärft.
Intensive Vorbereitung auf Team Suomi
«Wir dürfen die Finnen nicht unterschätzen», sagte Dennis Schröder, der gegen Slowenien fehlerhaft agiert hatte. «Ich erinnere mich noch an die Spiele gegen die Franzosen. Wir haben das ein bisschen auf die leichte Schulter genommen und abgeschaltet - das darf uns diesmal nicht passieren.»
Schon in der Nacht nach dem Slowenien-Spiel begann die Vorbereitung auf das Team Suomi. «Der Sieg aus der Vorrunde zählt nicht mehr. Finnland wird das erste Spiel im Kopf haben, sie werden sich revanchieren wollen», sagte Center Daniel Theis. «Es ist ein großes Spiel für beide Mannschaften. Wir haben noch zwei Spiele bis zu unserem großen Ziel», ergänzte Theis mit Blick auf den angestrebten EM-Titel.
Ausgeglichenheit als Trumpf
Es zeichnet diese deutsche Mannschaft aus, dass sie selbstkritisch mit der Situation umgeht und bis zum Ende an die eigenen Stärken glaubt. Diese liegen vor allem in der Ausgeglichenheit des Kaders. «Wenn ich mal einen schlechten Tag habe, ist ein anderer da», lobte Schröder seine Teamkollegen.
Gemeinsam soll es mit dem ersten EM-Titel seit 32 Jahren klappen. Dieser würde auch die Olympia-Enttäuschung vergessen lassen. «Wir haben schon genug Spiele in wichtigen Momenten verloren, die wir eigentlich hätten gewinnen sollen. Ich glaube, der Stachel sitzt noch tief», sagte Wagner.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.